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  • AutorenbildDr. Engelbert Ruoss

Teil III - Großschutzgebiete, eine Weltmacht mit Modellcharakter

3. Vision für ein künftiges Modell der Regionalentwicklung

Viele Großschutzgebiete sind definiert als Natur- oder Landschaftsräume, die sich über nationale, regionale oder lokale Grenzen erstrecken. Diese grenzüberschreitenden Gebiete sind mit noch komplexeren Herausforderungen konfrontiert. Die Konzepte basieren auf einer intensivierten Kooperation und resultieren in einer gebietsspezifischen Kontextualisierung und damit in Innovationen und neuen Chancen der Regionalentwicklung. Mögliche regionale Entwicklungsszenarien werden bereits intensiv diskutiert und propagiert. Nachfolgend einige konkrete Ideen:


 Die erfolgreichen Parke werden neue territoriale Business- und Managementmodelle repräsentieren, die auf Öffentlich-Privaten Partnerschaften und gesamtheitlichen Entwicklungsstrategien basieren.


 Sie werden von einem Hub, einem Professionellen Service Zentrum (PSC), koordiniert. Öffentliche und private Organisationen sind dabei Share- und Stakeholder des „Allgemeinguts“ Natur und Kultur (Public Good), wobei der lokalen Bevölkerung und den natürlichen Ressourcen eine Schlüsselrolle zuerkannt wird.


 Ein PSC wird mit einem langfristigen Leistungsvertrag und zeitlich definierten Aktionsplänen, vereinbart unter den beteiligten Partnern, agieren. Sie werden nach den Prinzipien des New Public Management (Outcome-Oriented Public Management, (OPM) organisiert sein.


 Das neue territoriale Business Modell ist ein kooperatives Modell mit dreidimensionalen Prozessen Bottom-Up, Top-Down und Outside-In. Dieser Ansatz der „Corporate Responsibility“ für das Verwalten von „Public Goods“ könnte eine wirksame Innovation sein um Nachhaltigkeit erfolgreich umzusetzen. Leadership auf allen Ebenen ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg mittel- und langfristiger Strategien.


 Die neue Generation von Großschutzgebieten, die Nachhaltige Entwicklung als Bestandteil der Erhaltung von Natur und Kultur integrieren, nehmen weltweit zu. Diese Modelle bieten erfolgversprechende Rezepte für die Zukunft der Regionen und ein neues Demokratieverständnis.


Die sich wandelnden Rahmenbedingungen wie Siedlungsdruck, Finanzknappheit und Interessen Dritter (Gäste), aber auch die Veränderungsprozesse weltweit (Klimawandel, Sozialer Wandel, Migration) sind für die Dynamik in den Entwicklungsprozessen verantwortlich. Das EU Interreg Projekt CHERPLAN (Enhancement of Cultural Heritage through Environmental Planning and Management) identifizierte Planungs- und Managementinstrumente (bspw. GIS), und erarbeitete Leitlinien für ein holistisches Konzept

um Kulturerbe und nachhaltige Entwicklung zu kombinieren und Erbestätten zu erhalten, modernisieren und zu kommunizieren.


 Methodisches Vorgehen hilft zusätzlich, die Prozesse nachvollziehbar und für andere Regionen replizierbar zu machen.


 Aus diesem Grunde sind integrierte „evidence based“ Managementsysteme in Großschutzgebieten vermehrt gefragt, um für die Zukunft vorbereitet zu sein. Parks, die sich diesen Herausforderungen nicht stellen, werden traditionelle Schutzgebiete bleiben, die mit großem Aufwand im derzeitigen Zustand „konserviert“ werden sollen.


Die neuen integralen Schutz- und Entwicklungskonzepte sind komplex und anspruchsvoll und verlangen das Engagement aller Akteure. Wohlstand und Wohlergehen der Bevölkerung sowie die Prosperität der lokalen Wirtschaftsbetriebe sind neben dem Erhalt der Lebensräume treibende Perspektiven der Initiativen.


Ruoss, E. 2017: in Alpenreisen (Luger, K & Rest, F. Hg), Studienverlag Innsbruck - Wien, p. 237 – 261 http://www.studienverlag.at/page.cfm?vpath=buecher/buchdetail&titnr=5652

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